Stadt Thun, Renovation und Umbau Bälliz 12

Das Gebäude

Das markante Gebäude, das 1901/02 in reichen Neurenaissance-Formen erbaut wurde, zeugt vom Willen der damaligen Bauherrschaft, der Spar- und Leihkasse Thun, den Stadteingang vom damaligen Bahnhof her repräsentativ auszugestalten.

Erbaut wurde dieser repräsentative Bau vom Architekten Jakob Wipf aus Thun.

Der beeindruckende Baukörper unter dem lebhaften Mansardendach weist schmucke Sandstenarbeiten, Natursteinbalkone, Kolosalpilaster und ein sorgfältiges Konsolgesims aus.
Die Schaufronten sind durch wertvolle Sandsteingliederung gekennzeichnet.

Ein grosszügiges Treppenhaus und hervorragend erhaltenes Interieur, Stuckdekor und Täfer bereichern diesen bedeutenden Bau.

Renovation und Umbau

Das Architekturbüro Marc Zwahlen beabsichtigt diese schmucke Liegenschaft zu renovieren und umzubauen.

Vorgesehen ist eine aufwändige Fassadenrenovation, bei der praktisch sämtliche Sandsteinarbeiten überarbeitet oder ausgewechselt werden. Die verputzten Flächen werden gereinigt, wo nötig geflickt und neu gestrichen.

Im Erdgeschoss werden neue Schaufensterfronten wieder zwischen die heute verborgenen Natursteinsäulen montiert. So erhält das Haus erneut ein klar gegliedertes und ablesbares Sockelgeschoss.

Das heute unmöglich wirkende Vordach über dem Erdgeschoss entlang der Strasse und Aare wird abgebrochen.

Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss werden nur die durch den Umbau bedingten Anpassungen, wie z. B. für den Lifteinbau, ausgeführt. In diesen beiden Gesochossen bleiben die heutigen Mieter und Nutzungen bestehen.

Ab dem 2. Obergeschoss werden die hauptsächlichen Umbauarbeiten getätigt. Heute befinden sich pro Stockwerk zwei Wohnungen, deren Fläche neu auf drei Wohnungen aufgeteilt wird. Die Fenster in diesem Bereich werden in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege saniert oder erneuert.

Die heutigen Lichthöfe werden eliminiert und die daraus gewonnene Nutzfläche wird für das Erstellen von neuen Bad- und Küchenbereichen verwendet.

Die bestehenden Böden ab dem 2. Obergeschoss werden ausgebrochen. Auf die bestehende Rohbodenkonstruktion wird neu eine Trittschallisolation verlegt und ein Fliess-Unterlagsboden mit integrierter Fussbodenheizung gegossen. Dieser dient als Untergrund für neue Parkett- oder Plattenbodenbeläge.

Im Weiteren werden die Innenwände mit ihrem reichen Brussttäfer, die bestehenden gestemmten Fensterleibungseinfassungen, die bestehenden gestemmten Zimmertüren und Wandschränke sowie die Gipsdecken mit ihren Stuckaturen nur sanft renoviert.

Der heutige Estrich der Liegenschaft wird ausgebaut und auf dem bestehenden Mansardendach entsteht, als Attika, ein filigraner Bau aus Stahl und Glas mit Flachdach. Die zweigeschossigen Attikas (5. und 6. Obergeschoss) werden so als klar erkennbarer Neubau auf das bestehende Gebäude aufgesetzt. Die Stahltragkonstruktion bleibt sichtbar.

Der Attika-Aufbau mit Flachdach ist auf drei Seiten mit Holz-Metallfenstern verglast um möglichst viel Ausblick auf das Bergpanorama, die Stadt und den Aareverlauf zu bieten. Einseitig schliesst der Attikabau an eine massive Brandmauer an, was die notwendige Stabilität gewährleistet.